Der neue Tiroler Silberpfad ist 86 km lang.
Blühende Wiesen und Bäume begleiten im Frühling die Weitwanderer. Die fünf Tagesetappen sind jeweils 13 bis 20 Kilometer lang und führen in mittleren Höhenlagen durch alle zwölf Gemeinden der Silberregion Karwendel. Wer in Jenbach einsteigt, passiert auf seiner Tour flussaufwärts am Fuße des Karwendel Stans, Vomp und Terfens. Alle paar Kilometer locken Sehenswürdigkeiten und Abstecher ins Karwendel. Gleich zu Beginn lässt das Heimat- und Naturmuseum Jenbach in die Vergangenheit der Region eintauchen und das bildschöne Renaissance-Schloss Tratzberg versetzt zurück in die Zeit des „letzten Ritters“ und Kaisers Maximilians.
Die Wolfsklamm (geöffnet ab 01.05.24) bei Stans ist für viele die schönste Schlucht Tirols. An ihrem oberen Ende, auf einem steilen Felskegel im Karwendel, liegt das über eintausend Jahre alte Felsenkloster St. Georgenberg. Die barocke Wallfahrtskirche und das gotische Lindenkirchlein bilden den ältesten Wallfahrtsort Tirols. Ein Stück weiter westlich zählt das Stallental mit seiner imposanten Karwendelkulisse zu den Kraftplätzen der Region. Diese einzigartige Ruheoase der Natur ist im Frühling mit einem bunten Farbteppich überzogen und der geschützte blaue Enzian blüht großflächig. Am Vomperberg bringt ein Klimalehrpfad den Wanderern die Geschichte unseres Planeten und unserer Umwelt näher. In Terfens lädt das Haus steht Kopf zum Perspektivenwechsel und auf dem Planetenlehrpfad im Terfner Talwald ist das Sonnensystem der Begleiter.
Flussabwärts zwischen Weer und Buch
Bei Terfens wechselt der Tiroler Silberpfad auf die gegenüber liegende Seite des Inn. Weitwanderer bewegen sich dann hier am Fuße und auf den Hochebenen der Tuxer Voralpen. Sie passieren Weer, Kolsass, Kolsassberg, Weerberg, Pill, Schwaz, Gallzein und Buch in Tirol. Entsprechend werden sie mit immer neuen Perspektiven belohnt, mit schönen Rastplätzen und gemütlichen Unterkünften. Auch hier gibt es alle paar Kilometer kurzweilige „Ablenkungen“: Die Ruine Rettenberg in Kolsass ist der Startpunkt für die Ritter-Waldauf-Runde, auf deren zehn Stationen die Geschichte des Burgherrn erzählt wird. Erfrischend ist die große Hängebrückenrunde am Kolsassberg. Denn es geht den Weerbach entlang über zwei schwindelerregende Brücken. Danach lädt am Pillberg der „Weg der Sinne“ mit seinen Baumhütten, einem Baumstamm-Labyrinth und Holzthron zum Abstecher. In Schwaz führt das größte Silberbergwerk des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation dort unter Tag.
Je später der Frühling, desto höher die Ziele
Später im Frühling können auch zudem die größeren Höhen angegangen werden. Über dem Silberpfad – an der Zweitausendermarke zwischen Loassattel und Kellerjochhütte – verläuft der Inntaler Höhenweg durch die Tuxer Voralpen. Die Tiroler bezeichnen übrigens die sanften Höhen mit ihren Wäldern, Almböden und saftig grünen Wiesen als „Grasberge“. Auf den sechs, meist mittelschwierigen Tagesetappen wird man dafür ab dem Sommer mit Almblumen in allen Farben, traumhaften Aussichten ins Inntal und urigen Hütten belohnt. Ebenfalls ab dem Frühsommer zählt auch der etwa 730 km² große Naturpark Karwendel mit seinen Zweitausendern, Wäldern, Wildflüssen, Almen und Kraftplätzen zu den beliebtesten Wanderrevieren Tirols. Ein ganz besonderes Erlebnis verspricht die Tour zum Naturdenkmal Großer Ahornboden, einer Hochebene mit über 2.000 Bergahornbäumen und dem ältesten Almdorf Europas auf rund 1.300 Metern. Ab Juni verbringen bis zu 600 Kühe ihre Sommerweidezeit in der Eng.
Informationen:
www.silberregion-karwendel.com