DAS KUNSTMUSEUM LINDAU LÄDT 2024 EIN, IN DAS LEBEN VON CHRISTO UND JEANNE-CLAUDE EINZUTAUCHEN.
Wer kennt sie nicht, das wohl berühmteste Künstlerduo unserer Zeit? Christo und Jeanne-Claude! Ihre außergewöhnlichen Präsentationen sind weltweit bekannt.
Seit 2011 sind die Präsentationen des Kunstmuseums Publikumsmagnete, die in der Vergangenheit rund 800.000 Besucherinnen und Besucher nach Lindau geholt haben.
Unter dem Titel „Christo und Jeanne-Claude – Ein Leben für die Kunst“ präsentiert das Kunstmuseum Lindau vom 13. April bis 13. Oktober 2024 rund 70 Werke des Künstlerduos. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Christo und Jeanne-Claude Foundation (New York) entstanden. Sie zeigt virtuose Zeichnungen, detailreiche Collagen, frühe Objekte und faszinierende Fotografien und ist außerdem die erste umfassende Museumsschau zu Christo und Jeanne-Claude in Süddeutschland und Österreich.
Sie dokumentiert somit die lebenslange Reise, die die beiden Ausnahmekünstler immer wieder zu ihren temporären Großprojekten gebracht hat. Projekte, die deshalb Millionen von Menschen zusammengeführt und unseren Blick auf die Welt verändert haben. Sie haben den Reichstag verhüllt und einen gigantischen Vorhang zwischen zwei Berghänge in Colorado gespannt. Schließlich wurde es hunderttausenden von Menschen ermöglicht, über das Wasser des Iseosees zu gehen. Christo und Jeanne-Claude waren Visionäre – sie wurden zudem nie müde, an ihre Träume zu glauben. Ihre monumentalen Projekte wurden daher zu Kultur-Pilgerstätten auf der ganzen Welt.
Internationale Projekte
Die Lindauer Sonderausstellung gewährt nun mit bemerkenswerten Leihgaben Einblicke in das Schaffen und Lebenswerk des Künstlerpaares. Es hat sich stets mit Vehemenz und Überzeugung für Schönheit, Ästhetik und Kunst im öffentlichen Raum eingesetzt und alle Arbeiten selbst finanziert. In Lindau erleben die Besucherinnen und Besucher den besonderen Blick des exklusiven Fotografen und Wegbegleiters Wolfgang Volz. Er hat seit 1972 in enger Zusammenarbeit mit dem Paar die internationalen Projekte dokumentarisch begleitet.
Vor allem seine Aufnahmen haben dazu beigetragen, die Entwicklung und Realisierung der einzigartigen Kunstwerke für zahllose Menschen erlebbar zu machen. So sind sowohl die Skizzen und Collagen als auch die Fotografien zu eigenständigen Kunstwerken geworden, die die Vergänglichkeit der Projekte
dokumentieren und sie gleichzeitig unvergesslich machen und die Zeit überdauern lassen.
Die Schau mit dem Untertitel „Ein Leben für die Kunst“ beleuchtet aber nicht nur das Werk des wohl bedeutendsten Künstlerduos unserer Zeit, sie erzählt auch die berührende Geschichte eines Paares, das sich auf Augenhöhe begegnete, sich gegenseitig unterstützte, nicht ohne einander konnte. Christo und Jeanne-Claude sind am selben Tag, am 13. Juni 1935, geboren, er in Bulgarien, sie in Marokko. Sie begegneten sich 1958 in Paris und wurden ein Paar.
Christo und Jeanne-Claude 1995 vor dem Reichstag
© Christo and Jeanne-Claude Foundation VG Bild-Kunst Bonn Foto Wolfgang Volz
© 1981 Christo and Jeanne-Claude Foundation Foto: Bob Kiss
Gemeinsam verwirklichten sie ihre aufsehenerregenden Projekte, wie etwa die Installation »The Gates« im New Yorker Central Park (1979–2005), »The Floating Piers« auf dem Iseosee in Italien (2014–16) oder die Verhüllung des Reichstags in Berlin (1971–95) und des Triumphbogens in Paris (1961 – 2021). Er war dabei der Visionär, der bereits in vollkommener Perfektion in seinen Zeichnungen jede Falte festlegte, sie das
Kommunikationstalent. Beide waren getrieben von einer fast schon kindlichen Freude, über Grenzen zu gehen, gemeinsam konnten sie begeistern. Nach dem Tod von Jeanne-Claude im Jahr 2009 arbeitete Christo allein weiter. Er starb 2020.
Ausstellung:
Christo und Jeanne Claude – Ein Leben für die Kunst
Kunstmuseum Lindau | Maximilianstraße 52 | 88131 Lindau
13. April – 13. Oktober 2024 | täglich 10 – 18 Uhr
Informationen: www.kultur-lindau.de